Mein Name ist Michael Mohr, ich bin 43 Jahre alt und bin in Düren geboren und lebe auch dort.

Bereits kurz nach meiner Geburt diagnostizierte man bei mir eine hochgradige Sehbehinderung mit einer Sehkraft von ungefähr fünf Prozent.
Heute, nach 43 Jahre kann ich sagen, dass es nie einen Grund gab, den Kopf in den Sand zu stecken. Natürlich gab es Phasen, in denen ich meine Seheinschränkung verflucht habe. Schwierig war etwas die Zeit, in der alle um mich herum den Führschein machten – nur ich nicht. Inzwischen bin ich begeisterter Bus- und Bahnfahrer.
Es galt auch komplexere Entscheidungen zu treffen, beispielweise eine Hornhauttransplantation am rechten und linken Auge in jüngster Zeit. Ich habe mich dafür entscheiden und bin froh darüber, die Entscheidung so gefällt zu haben.
Mit beiden Augen kann ich nun wieder ca. 15 Prozent sehen, vorher war das z. B. auf dem rechten Auge nur noch hell und dunkel.
Nach meiner Ausbildung zum Bürokaufmann im Berufsförderungswerk Düren begann ich meine berufliche Tätigkeit bei einer großen Firma in Düren, die Filze und Filtermedien als Vorlieferant für die Papierindustrie produziert.
Meine Aufgabe ist Datenerfassung der im Unternehmen anfallenden Dokumente. Weiterhin bin ich im Unternehmen als Schwerbehindertenvertreter tätig und im Betriebsrat.
Für meinen beruflichen Einsatz mit Handicap wurde ich 2017 mit dem Preis „vilma" des Sozialverband VdK für Menschen mit Behinderung in Beschäftigung und Ausbildung ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 1.500,00 € habe ich komplett dem Blinden- und Sehbehindertenverein Düren gespendet. Mir ist es eine Herzensangelegenheit, die Position des Vereins zu stärken.
Hier entsteht dann auch die Brücke zwischen privatem, beruflichem und ehrenamtlichem Interesse.
Spannend an meinem Ehrenamt ist, dass man anderen Menschen helfen und ihnen ein Stück Halt bieten kann.
Der Verein, aber auch ich als Person, versuchen den Betroffenen ein Stückchen Lebensfreude wiederzugeben – das ist zumindest mein Ziel. Durch die Möglichkeit, selbst Dinge gestalten zu können, ist mein Interesse für das Ehrenamt gestiegen. Wenn man sich engagiert, kommt einiges in Bewegung – das hat mich motiviert.
Dem BSV Düren bin ich 2012 beigetreten. Zunächst wollte ich den Verein durch meinen Mitgliedsbeitrag unterstützten. Schnell habe ich aber erkannt, dass der Verein nicht durch Geld, das unbestritten nötig ist, mit Leben gefüllt wird, sondern durch aktive Mitarbeit. Bereits ein Jahr später wurde ich in den Vorstand gewählt. Seite Frühjahr 2017 bin ich Vorsitzender des BSV Düren und freue mich darüber, gemeinsam mit einem motivieren Vorstandsteam zu arbeiten.
Mit ist es wichtig, immer ein offenes Ohr für „meinen Verein" und „meine Mitglieder" zu haben. Der BSV Düren ist für mich ein wichtiger Teil in meinem Leben.
Ende November 2017 wurde ich als Beisitzer in den Vorstand des BSVN gewählt. Auch hier entwickelte sich immer mehr für mich das Bedürfnis etwas für blinde- und sehbehinderte Menschen zu bewegen.
Im November 2019 ernannte mich der Vorstand des BSVN zum Hilfsmittelkoordinator. Im Frühjahr 2020 übernahm ich zur allgemeinen Vorstandsarbeit die redaktionelle Arbeit für den Newsletter und die Homepage des BSVN.
Zum Schluss meiner Vorstellung möchte ich allen Betroffenen und Angehörigen noch eines mit auf den Weg geben: „Eine Behinderung ist ein Schicksalsschlag, jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Auch als Mensch mit Einschränkung kann man ein schönes und glückliches Leben führen. Wenn man das Positive sieht, ist es möglich, die negativen Auswirkungen zu überwinden".
Ich freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit gemeinsam sowohl auf der Ortsvereinsebene als auch auf Landesebene etwas bewegen zu können.
Ihr Michael Mohr Vorstandsmitglied BSVN
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