der Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein möchte Ihnen gerne in Kooperation mit Ilona Pászthy von IPtanz ein geplantes neues Projekt vorstellen.
Eine ausführliche Beschreibung des Projektes können Sie am Ende dieses Textes lesen.
Um Ihnen auch für Fragen, Anregungen und Wünsche zur Verfügung zu stehen, möchten wir Sie kurzfristig für
Donnerstag, 10.07.2025 um 17:00 Uhr
zu einem gemeinsamen Zoomtreffen einladen.
Bitte melden Sie sich bei Interesse bitte bis Mittwoch, 09.07.2025 per Mail michael.mohr@bsv-nordrhein.de unter dem Stichwort „IPtanz“ an.
Im Anschluss erhalten Sie dann die notwendigen Zugangsdaten.
Nachfolgend nun die Projektbeschreibung:
Ziel der Kooperation ist es, Zugangsbarrieren zum zeitgenössischen Tanz für die Community blinder und seheingeschränkter Menschen in gemeinsamen Formaten zu vermindern oder gar aufzulösen, ein Ziel, das nur gemeinsam zu erreichen sein wird.
Einander kennen und verstehen zu lernen, zu benennen, welche Unterschiede, Notwendigkeiten, Wünsche, aber auch Fragen, Ängste und Sehnsüchte Teil dieser Auseinandersetzung sein müssen, sind zentrale Themen.
Wie können blinde Menschen für die darstellenden Tanzkünste begeistert werden und wie kann der Mehrwert eines solchen Erlebnisses optimal zur Verfügung gestellt werden.
Wie können die blinden Flecke auf beiden Seiten aufgespürt werden. Wie können wir einander erreichen, neugierig machen.
Wir konzentrieren uns darauf, sowohl Menschen aus der Community zu erreichen, die bereits Erfahrungen mit Theater- und Tanzbesuchen haben, als auch Menschen, denen dieser Bereich bisher fremd geblieben ist. Dabei spielen im gemeinsamen Austausch die Unterschiede zwischen geburtsblinden Menschen und späterblindeten Menschen oder sehbehinderten Personen eine wichtige Rolle.
Ein Feld, das Potenziale für Vertiefung beinhaltet. Kennenlernen und das Abbauen von Barrieren in der Kommunikation sind die ersten Schritte. Sich dem anzunähern, Vorstellungen, die jede Person in sich trägt und von denen sie glaubt, sie wären unveränderbar, ist ein wichtiger Aspekt in der Auseinandersetzung.
Ein vertrauensvolles und offenes, zugewandtes Verhältnis aufzubauen, Sorgen, Ängste und Zweifel ernst zu nehmen und den Weg miteinander zu entwickeln ohne überzogene Erwartungen kann dazu beitragen, dass doch einmal etwas ausprobiert wird, von dem die Person zunächst nicht ganz überzeugt ist.
In der Fortführung dieser ersten Treffen planten wir, für weitere Treffen u.a. einen Tanz-Workshop mit den Mitgliedern der Blindencommunity.
Im Rahmen der Stückentwicklung mit dem Themenschwerpunkt „Kollektives Gedächtnis einer Gesellschaft“ stellen wir uns die Frage, was ist das in der aktuellen, multikulturellen und diversen Gesellschaft.
Wie entsteht eine Gemeinsamkeit? Gibt es diese überhaupt? Und wenn nicht, wie könnte eine Utopie aussehen, die in Zukunft Realität sein könnte?
Im Zuge der Arbeit planen wir Interview mit Menschen unterschiedlichster Hintergründe und würde uns sehr freuen, wenn sich aus den o.g. Terminen Menschen aus der Community bereit erklären würden, an den Interviews teilzunehmen.
Wir entwickeln dafür in unserer ersten Probenphase einen Fragenkatalog und sind dankbar für jede Anregung für diese Erarbeitung.
Planung Workshop für blinde und seheingeschränkte Menschen:
Ilona Pászthy konzeptioniert hierfür eine einstündige Einheit auf der Grundlage von Kontaktimprovisation und Atemtechniken.
Ein Zugang ist die Phantasie, sie zu nutzen, um dem Körper Raum und Inspiration für Bewegung zu geben, eine Brücke, über die jede Person gehen kann, wenn sie sich einlassen möchte.
Innere Bilder, Gefühle, Erinnerungen können in einer Bewegung in eine dreidimensionale Form verwandelt werden, einen energetischen Ausdruck erhalten oder durch ihre Dynamik innere Vorgänge beschreiben.
Durch Übungen aus der Kontaktimprovisation, bspw. Übungen wie führen und folgen, wird Vertrauen aufgebaut. Kontakt und Berührung ermutigen, neues auszuprobieren, inspiriert von den Vorschlägen der Partnerperson.
Auf der Basis der physischen Stimulierung ist im Anschluss eine Auseinandersetzung über Tanz und Bewegung und die Rezeption von Tanz auf einer anderen Ebene möglich. Erlebtes und Erfahrenes aus dem Workshop kann den Zugang zu Bewegung öffnen.
Allen ein wunderschönes Wochenende.
Viele Grüße
Michael Mohr
|