Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

Im heutigen Newsletter wird eine Schauspielerin gesucht, wir haben ein interessantes Urteil für Sie und es gibt einen neuen Sichtweisen-Podcast.

Blinde Schauspielerin gesucht

Mein Name ist Philipp Droste und ich arbeite als Caster für Metanoia Casting.  Derzeit arbeiten wir zusammen mit der Berliner Produktionsfirma Schuldenberg Films an einem Kinospielfilm der Regisseurin und visuellen Künstlerin Ann Oren. 

In dem Film gibt es eine wichtige Nebenrolle, die wir mit einer blinden Person besetzen möchten. Wir legen großen Wert darauf, dieses Thema sensibel zu behandeln und möchten idealerweise eine Schauspielerin aus der Blinden-Community für diese Rollen gewinnen.
Leider habe ich Sie telefonisch nicht erreicht, aber wenn Sie möchten, können wir hierzu gerne einmal sprechen. 

Vorsorglich schicke ich Ihnen unseren Open Call (auch als PDF im Anhang) falls Sie ihn mit möglichen Interessierten über Social Media oder Ihren Newsletter teilen möchten:
Casting Call „OBJET a“ – blinde oder sehbehinderte Schauspielerin gesucht
Für den Spielfilm „Objet a“ der Produktionsfirma Schuldenberg Films suchen wir eine weibliche Schauspielerin, Laiendarstellerin oder am Schauspiel interessierte Person zwischen 55 - 70 Jahren, mit Seheinschränkung / Blindheit.
Wir suchen:
• Weiblich
• Ungefähres Alter 55-70
• Erfahrungen vor der Kamera oder auf der Bühne sind nicht zwingend, aber willkommen
• Sie stehen für 1-2 Drehtage zwischen Anfang Juni und Anfang August zur Verfügung
• Sie sind bereit, innerhalb Deutschlands mit Begleitung auf Kosten der Produktion zu reisen
• Die Rolle wird zu üblichen Tagesgagen für Schauspieler honoriert
Über Bewerbungen freuen wir uns in Form einer einfachen E-Mail mit aktuellem Foto und kurzer Vorstellung. metanoiacasting@gmail.com
Wir freuen uns auch, wenn Sie unseren Casting-Aufruf weiterleiten und verbreiten möchten.

Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Mit herzlichem Dank und besten Grüßen,
Philipp Droste Casting Assistenz Telefon 015738096200

(Quelle E-Mail von Philipp Droste Casting Assistenz)

Urteil vom Bundessozialgericht, 19.09.2024 Kostenfreier ÖPNV auch für Hilfe zur Pflege beziehende schwerbehinderte und erheblich gehbehinderte Heimbewohner

Kein sachlicher Grund, hilfebedürftige Heimbewohner von der kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs auszuschließen

Hilfe zur Pflege beziehende Heimbewohner, die infolge ihrer Schwer­be­hin­derung in ihrer Bewegungs­fä­higkeit im Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt sind, haben Anspruch auf unentgeltliche Beförderung im ÖPNV. Dies hat das Bundes­sozial­gericht entschieden.

 Die in einem Pflegeheim wohnende Klägerin erfüllte wegen ihrer Schwer­be­hin­derung und der Zuerkennung des Merkzeichens G die Grund­vor­aus­set­zungen für die unentgeltliche Beförderung im ÖPNV.

Durch eigenes Einkommen verfügte sie zwar über hinreichende Mittel, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Heimkosten zahlte jedoch nach Anrechnung des noch verbleibenden aber unzureichenden Einkommens der Sozia­l­hil­fe­träger. Die Klägerin verwendete die ihr noch verfügbaren Eigenmittel zur Beschaffung der ein Jahr gültigen Wertmarke in Höhe von

91 Euro, die ihr nunmehr von dem Beklagten zu erstatten sind.

 BSG behebt planwidrige Regelungslücke

 Zwar erfasst der Befrei­ung­s­tat­bestand des §?228 Absatz 4 Nummer?2 SG IX seinem Wortlaut nach unter anderem nur Bezieher von dem Lebensunterhalt sichernden laufenden Leistungen nach dem Zwölften Buch Sozial­ge­setzbuch (SGB XII). Trotzdem genügt als Anspruchs­vor­aus­setzung über den Wortlaut hinaus auch der Erhalt von Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII, jedenfalls soweit Anspruch auf Hilfe zur Pflege in einem Alten- und Pflegeheim besteht.

Dies folgt aus einer analogen Anwendung der Norm auf hilfebedürftige Heimbewohner, die durch den Bezug von Hilfe zur Pflege dem Existenz­si­che­rungs­system der Sozialhilfe zugehörig sind.

 Durch den Systemwechsel vom Bundes­so­zi­a­l­hil­fe­gesetz zum SGB XII im Jahr 2005 ist insoweit eine planwidrige Regelungslücke im SGB IX entstanden, indem die lediglich Hilfe zur Pflege beziehenden Heimbewohner aus dem Befrei­ung­s­tat­bestand herausgefallen sind, ohne dass ersichtlich ist, dass diese Rechtsfolge vom Gesetzgeber beabsichtigt war. Ein sachlicher Grund für den Ausschluss dieser hilfe­be­dürftigen Heimbewohner erschließt sich nicht.

(Quelle: Bundessozialgericht, ra-online (pm/ab))

Neuer Sichtweisen-Podcast des DBSV

Liebe Leserinnen und Leser, die neue Ausgabe des DBSV-Magazins Sichtweisen ist diesmal besonders prall gefüllt und bietet ein breites Themenspektrum. Anlässlich des Braille-Jubiläumsjahres haben wir mit DBSV-Sozialreferent Reiner Delgado über die Geschichte und die aktuelle Bedeutung der Brailleschrift gesprochen. Das Interview zeigt, wie präsent und vielfältig die Punktschrift auch heute noch ist und wie sie im digitalen Bereich eingesetzt wird. Lesen und hören Sie das Interview auf Sichtweisen-online unter:

https://sichtweisen-online.org/im-gespraech/flexibel-und-praktisch

Es ist auch in der neuen Folge unseres Sichtweisen-Podcasts zu hören.

Warum es sich lohnt, Braille zu lernen, erfahren Sie außerdem in einem Erfahrungsbericht in der zweiten Folge unserer Reihe "Meine Arbeit mit Braille":

https://sichtweisen-online.org/schwerpunkt/braille-lernen-lohnt-sich

Schwerpunkt im März: AMD im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe steht die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD), eine der häufigsten Ursachen für Sehbehinderungen im höheren Alter. Obwohl diese Augenerkrankung sehr viele Menschen ab 60 Jahren betrifft, ist sie in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt. Darüber und über die aktuelle Beratungssituation sprechen wir mit der Geschäftsführerin des AMD-Netzes. Außerdem berichten zwei Betroffene über ihre Erfahrungen. Mehr zum Schwerpunktthema AMD unter:

https://sichtweisen-online.org/schwerpunkt/amd

Weitere Themen der Sichtweisen im März:

- Mit dem Fahrrad die Region erkunden - Ein Bericht über eine Tandemgruppe macht Lust auf diesen Sport in der Gemeinschaft:

https://sichtweisen-online.org/menschen/tandem

- Wie Apps die Welt hörbar machen - Wir stellen zwei nützliche Bildbeschreibungs-Apps vor, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten:

https://sichtweisen-online.org/gut-zu-wissen/ki-apps

Außerdem begeben wir uns auf eine kleine Lyrikreise und stellen einen Mann vor, der im Laufe seines langen Lebens rund 500 Gedichte auswendig gelernt hat. Und wir werden einen Blick auf den Global Disability Summit, einen internationalen Gipfel für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der im April in Berlin stattfinden wird.

Diese und weitere Themen, Interviews, Neuigkeiten und Termine lesen oder hören Sie kostenfrei auf www.sichtweisen-online.org oder über DBSV-Inform auf www.dbsv-inform.org.

(Quelle: E-Mail des DBSV)

Herzliche Grüße sendet Ihnen das Team vom Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein e.V. – im Auftrag Andreas Jakob